Johannes Anyuru

Johannes Anyuru wurde am 23. 3. 1979 in Borås als Sohn eines ugandischen Flüchtlings und einer Schwedin geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in der Kleinstadt Växjö. Nach der Schulzeit, in der er sich bereits für Lyrik interessierte, begann er ein Diplom-Ingenieursstudium in Norrköping. Nach zwei Jahren brach er dieses Studium ab und zog nach Göteborg, wo er für kurze Zeit Literaturwissenschaft studierte. Während er in einer Wohngruppe für Menschen im Autismus-Spektrum arbeitete, schrieb er seine erste Gedichtsammlung „Det är bara gudarna som är nya“ (Nur die Götter sind neu), die 2003 erschien und von der Literaturkritik in Schweden gefeiert wurde. Es folgten mit „Omega“ (2005) und „Städerna inuti Hall“ (Die Städte in Hall; 2009) zwei weitere Gedichtsammlungen, und mit „Förvaret“ (Abschiebungshaftanstalt; 2009) ein gemeinsam mit Aleksander Motturi geschriebenes Theaterstück, bevor sich Anyuru ab den 2010er Jahren vermehrt der Prosa zuwandte. Anyuru konvertierte 2007 zum Islam und thematisierte seitdem seine Religiosität auch literarisch. 2012 gründete Anyuru eine Schreibgruppe für Jugendliche innerhalb der migrantischen Organisation Pantrarna (Die Panther), die sich 2014 auflöste. 2017 fand sie eine Art Fortsetzung in der Neugründung des Projekts Qalam. Seinen Durchbruch als Prosaschriftsteller erlebte Anyuru erst zehn Jahre nach seinem literarischen Debüt, mit seinem zweiten, ...